Das Sonnenwunder von Abu Simbel manifestiert sich lediglich zweimal jährlich - am 22. Februar und 22. Oktober - für exakt 20 Minuten astronomischer Perfektion.
Zwei kolossale Felsentempel erheben sich majestätisch am Westufer des Nassersees im nubischen Territorium Ägyptens - monumentale Zeugnisse pharaonischer Baukunst des 13. Jahrhunderts v. Chr. Unter der Herrschaft Ramses II. entstanden diese außergewöhnlichen Tempelanlagen, die heute zu den spektakulärsten archäologischen Wundern Ägyptens zählen. Der große Tempel diente der Verehrung Ramses II., während der kleinere Hathor-Tempel seiner Gemahlin Nefertari gewidmet wurde.
Die bemerkenswerte Rettungsgeschichte dieser Monumente offenbart jedoch eine ebenso faszinierende moderne Ingenieursleistung. Bedroht durch die ansteigenden Fluten des Nilstausees, erfuhren die Tempel zwischen 1964 und 1968 eine außergewöhnliche Translokation - 64 Meter höher und 185 Meter landeinwärts rekonstruiert.
Mehr als 120.000 Steinblöcke, jeder einzelne zwischen 20 und 30 Tonnen schwer, wurden präzise demontiert und wieder zusammengefügt. Diese monumentale Rettungsaktion erforderte Investitionen von etwa 300 Millionen Dollar und führte 1979 zur Aufnahme in die UNESCO-Weltkulturerbeliste.
Genießen Sie mit Memphis Tours durch Ihre Ägypten Rundreise das faszinierende Land der Pharaonen!
Dieser Expertenführer erschließt die vielschichtigen Dimensionen eines Abu Simbel-Besuchs - von strategischen Anreiseoptionen über die faszinierende Baugeschichte bis zu den kunstvollen Details der Außenfassaden und Innenräume. Zusätzlich erhalten Sie fundierte Anleitungen zur Beobachtung des mystischen Sonnenwunders, welches regelmäßig etwa 5000 Besucher anzieht.
Unter der Herrschaft von Ramses ll wurden die Tempel in der 19. Dynastie Etabliert. Der größere Tempel nennt sich Ruhm-Ramses und der kleinere Hathor, der den Göttinnen Hathor und Nefertari, die Ehefrau des Ramses ll., gewidmet sind.
Seit 1979 gehören Sie dem UNESCO-Weltkulturerbe an. Von 1963 bis 1968 wurden die Tempel von ihrem ursprünglichen Ort abgebaut und 64m weiter wieder aufgebaut, um sie vor dem durch den Staudamm aufgestauten Wasser zu beschützen. „Abu Simbel“ ist auch der Name von Abu Sunbul, die Ableitung des ursprünglichen Ortsnamen Ipsanbul.
Der Ort Abu Simbel gehört zu Assuan und befindet sich südlich in Ägypten, in der Nähe Sudans. Assuan liegt 240 km weiter nördlich und wird mit Abu Simbel durch eine, durch die Lybische Wüste führende Straße verbunden.
1813 entdeckte der Schweizer Jean Burckhardt bei der Erkundung des Gebiets um Abu Simbel die beiden Tempel. Nachdem er bei den Tempeln ankam, erblickte er jedoch nur den Hathor-Tempel und wenig später den teils unter dem Sand versteckten Ruhm-Ramses-Tempel.
Der Ruhm-Ramses-Tempel ist ein altägyptisches „Haus der Millionen“, ein Tempel für den Königskult. Weiters ist er den Göttern Ptah, Amun-Re und natürlich auch Ramses ll. Geweiht.
Ramses ll. wollte hauptsächlich mit jenem Tempel darstellen, dass er mit den anderen Göttern gleich steht. Am besten lässt sich das mit den 21 m hohen Statuen, die sich links und rechts vom Eingang befinden, veranschaulichen.
Über der Tempelfassade ist ein Fries zu sehen, der 16 der ursprünglich 21 heilige Affen, Paviane, zeigt. Dies half dem Schweizer Burckhardt damals, das komplett mit Sand bedeckte Tempel des Ruhm-Ramses zu finden, da er aus dem Sand herausragende.
Unterhalb der vier Statuen befinden sich kleine Statuen für die Darstellung der Familienmitglieder. Nordöstlich des Ramses-Tempels befindet sich der kleinere Tempel, der Hathor-Tempel. Hathor war die Göttin des Ortes Ibschek, der sich Nahe der Tempelanlage befindet, aber auch die Ehefrau von Horus.
Die aus der Fassade heraus geschlagenen sechs Statuen stellen Ramses ll. und Nefertari dar. Theologisch ist der kleine Tempel fast gleich ausgerichtet, wie der Große Tempel.
Der größere Tempel ist mit der Sonne ausgerichtet, sodass die Sonne zweimal im Jahr in ihre tiefsten Winkel scheint, um eine Statue von Ramses und den Göttern zu beleuchten, denen der Tempel gewidmet ist. Das Abu Simbel Sun Festival findet am 22. Februar und 22. Oktober eines jeden Jahres statt.
Mehrere tausend Menschen versammeln sich in den frühen Morgenstunden, um dieses Zeugnis des Wissens und Könnens der alten Ägypter zu sehen, um den Tempel so perfekt auszurichten.
Es ist auch möglich, Abu Simbel auf einer der Nassersee Kreuzfahrten auf dem Nassersee zu besuchen. Diese Schiffe fahren direkt vor den Tempeln ab, damit die Passagiere die Tempel bei Mondschein und im frühen Morgenlicht sehen können.
Alternativ dazu können Sie Abu Simbel Tempel auch besuchen nach Ihrer Nilkreuzfahrt ab Luxor nach Assuan oder vor der Nilkreuzfahrt ab Assuan nach Luxor , wo Sie die historischen Stätten und vieles mehr durch eine Rundreise oder eine wunderschöne Nilfahrt an Bord vom Nilkreuzfahrtschiff entdecken können.
Die Abu Simbel Tempel erheben sich im äußersten Süden Ägyptens im Gouvernement Aswan, lediglich 20 Kilometer von der Grenze zum Sudan entfernt. Diese exponierte Lage am Rande der Libyschen Wüste erfordert sorgfältige logistische Planung für einen erfolgreichen Tempelbesuch.
Drei Hauptrouten erschließen Abu Simbel für Besucher. Die effizienteste Verbindung erfolgt über den Flughafen Abu Simbel mit direkten Flugverbindungen von Kairo, Luxor und Assuan. Die Flugdauer von Assuan beträgt lediglich 45 Minuten.
Die terrestrische Alternative führt über eine 240 Kilometer lange Wüstenstraße von Assuan durch die Libysche Wüste. Diese Strecke erfordert etwa 3 bis 3,5 Stunden Fahrzeit. Organisierte Busexpeditionen starten typischerweise in den frühen Morgenstunden (gewöhnlich um 4 Uhr) von Assuan. Beachtenswert: Die Wüstenstraße zwischen Assuan und Abu Simbel steht ausländischen Besuchern ausschließlich zwischen 5 und 17 Uhr zur Verfügung.
Eine dritte Option bietet die Anreise per Kreuzfahrtschiff auf dem Nassersee. Spezialisierte Schiffe operieren ausschließlich auf dem Stausee oberhalb des Assuan-Staudamms und legen unmittelbar vor den Tempelanlagen an.
Die klimatisch günstigste Besuchsperiode erstreckt sich von November bis Februar, wenn moderate Temperaturen zwischen 15°C und 25°C herrschen. Die Sommermonate bringen extreme Hitze mit Temperaturen, die regelmäßig 40°C überschreiten. Selbst nächtliche Werte fallen im Sommer selten unter 20°C.
Für das außergewöhnliche Sonnenwunder-Phänomen empfiehlt sich der 22. Februar oder 22. Oktober – an diesen Daten penetrieren die Sonnenstrahlen das Tempelinnere und illuminieren die Heiligtum-Statuen.
Strategisch günstige Tagesbesuchszeiten liegen entweder in den frühen Morgenstunden (zwischen 4 und 10:30 Uhr) oder zur Mittagszeit, wenn die meisten Touristengruppen bereits abgereist sind.
Obwohl die Mehrzahl der Besucher Abu Simbel als Tagesexkursion erkundet, existieren lokale Übernachtungsoptionen. Empfehlenswerte Unterkünfte umfassen:
Übernachtungen erweisen sich als besonders vorteilhaft für frühmorgendliche Tempelerkundungen ohne Besuchermassen oder die Beobachtung des Sonnenwunders. Die meisten Hotels bieten Restaurants mit regionalen Spezialitäten und internationaler Küche.
Buchen Sie jetzt 10 Tage Nilkreuzfahrt mit Kairo und Baden - Entdecken Sie Ägypten!
Die Tempelkomplexe von Abu Simbel durchlebten eine außergewöhnliche Entwicklung - von pharaonischer Machtdemonstration bis zur beispiellosen Ingenieursleistung der Moderne.
Pharao Ramses II. herrschte im 13. Jahrhundert v. Chr. beeindruckende 66 Jahre über das ägyptische Reich. Diese Tempelanlagen entstanden als monumentales Vermächtnis seiner Regentschaft und strategische Machtprojektion Ägyptens.
Der große Tempel wurde den Göttern Amun-Ra, Ra-Horakhty, Ptah sowie dem vergöttlichten Ramses II. selbst geweiht.
Strategisch positioniert nahe dem zweiten Nilkatarakt - damals die südliche Reichsgrenze - sollten diese imposanten Strukturen die unerschütterliche Überlegenheit Ägyptens gegenüber dem tributpflichtigen Nubien verkünden.
Die 1950er Jahre brachten eine existenzielle Bedrohung für diese antiken Monumente. Die ägyptische Regierung plante den Assuan-Hochdamm, welcher den Nil über 550 Kilometer aufstauen sollte.
Dieses Großprojekt gefährdete zahlreiche historische Stätten - darunter die Tempel von Abu Simbel, die unwiderruflich in den Fluten des entstehenden Nassersees zu versinken drohten. Die Weltgemeinschaft stand vor der Herausforderung, diese unersetzlichen Kulturschätze zu bewahren.
Am 8. März 1960 initiierte die UNESCO eine internationale Rettungskampagne für die nubischen Tempel. Über 50 Nationen mobilisierten Spenden in Höhe von insgesamt 80 Millionen Dollar. Nach intensiver Prüfung verschiedener Konzepte wurde ein schwedischer Vorschlag zur vollständigen Demontage und Rekonstruktion gewählt.
Zwischen 1963 und 1968 realisierten Ingenieure eine präzise Zerlegung der Tempel in 1.036 Einzelblöcke mit Gewichten zwischen 7 und 30 Tonnen[111]. Der neue Standort wurde 64 Meter höher und 180 Meter landeinwärts gewählt.
Beim Wiederaufbau ersetzten massive Stahlbetonkuppeln die ursprünglichen Felsformationen, während eine sorgfältige Ummantelung aus Sand, Geröll und Originalfelsen die authentische Felsentempel-Optik bewahrte.
Diese spektakuläre Rettungsaktion etablierte sich als erstes globales Gemeinschaftsprojekt zur Kulturerbeerhaltung und bildete das Fundament für die spätere UNESCO-Welterbekonvention. Seit 1979 würdigt die Weltkulturerbeliste diese geretteten Monumente.
Die Tempelkomplexe von Abu Simbel repräsentieren eine außergewöhnliche Synthese pharaonischer Baukunst und moderner Konservierungstechnologie. Ihre monumentale Präsenz verkörpert nicht nur die Machtdemonstration Ramses II., sondern dokumentiert gleichzeitig eine der bedeutendsten kulturellen Rettungsaktionen des 20. Jahrhunderts.
Das astronomische Sonnenwunder illustriert die fortgeschrittenen mathematischen und astronomischen Kenntnisse der altägyptischen Gelehrten - eine Präzision, die auch nach drei Jahrtausenden ihre Faszination bewahrt.
Die nubische Region um Abu Simbel eröffnet darüber hinaus vielschichtige kulturelle Dimensionen. Abendliche Licht- und Toninszenierungen, authentische nubische Traditionen und die spektakuläre Landschaft des Nassersees erweitern das archäologische Erlebnis zu einer umfassenden kulturhistorischen Begegnung.
Die rituellen Tanzvorführungen und traditionellen Märkte während der Sonnenwunder-Ereignisse verdeutlichen die lebendige Kontinuität nubischer Kultur.
Die logistischen Herausforderungen der Anreise reflektieren die abgelegene Bedeutung dieser Grenzregion des antiken Pharaonenreiches.
Moderne Verkehrsanbindungen - aeronautisch, terrestrisch oder maritime Routen über den Nassersee - ermöglichen zeitgemäße Zugänglichkeit zu diesem entlegenen Kulturerbe. Lokale Unterkünfte bieten authentische nubische Architektur und Gastfreundschaft, die das kulturelle Verständnis vertiefen.
Die Verschmelzung pharaonischer Ingenieurskunst mit modernen Konservierungstechniken etabliert Abu Simbel als paradigmatisches Beispiel internationaler Kulturerbeerhaltung. Die UNESCO-Rettungsaktion von 1964-1968 demonstrierte erstmals globale Kooperation zur Bewahrung menschlicher Kulturleistungen - ein Präzedenzfall für nachfolgende Welterbe-Initiativen.
Die archäologische Exzellenz dieser Tempelanlagen manifestiert sich in ihrer dualen Funktion als religiöse Kultstätten und politische Machtdemonstration. Die präzise astronomische Ausrichtung, die kunstvolle Reliefgestaltung und die kolossalen Dimensionen bezeugen das hohe Niveau altägyptischer Baukunst und Handwerkskunst.
Ägyptens kulturelles Erbe offenbart sich in Abu Simbel in seiner ganzen Komplexität - von der pharaonischen Herrschaftsideologie über religiöse Symbolik bis zur modernen Denkmalpflege.
Diese Tempelanlage verkörpert somit einen einzigartigen Schnittpunkt zwischen antiker Zivilisation und zeitgenössischer Kulturerhaltung, der jedem Besucher tiefgreifende Einblicke in die Kontinuität menschlicher Kulturleistungen gewährt.
Q1. Ist ein Reiseführer für den Besuch von Abu Simbel erforderlich?
Ein Reiseführer ist nicht unbedingt notwendig. Sie können die Tempel selbstständig erkunden, sollten sich aber vorher gut informieren. Offizielle Guides vor Ort können zusätzliche Einblicke geben, aber prüfen Sie deren Qualifikationen.
Q2. Wie hoch sind die Eintrittspreise für die Abu Simbel Tempel?
Die Eintrittspreise für die Abu Simbel Tempel variieren je nach Saison und Besuchertyp. Es empfiehlt sich, die aktuellen Preise auf der offiziellen Website des ägyptischen Tourismusministeriums zu überprüfen oder sich bei Ihrem Reiseveranstalter zu erkundigen.
Q3. Wie viel Zeit sollte man für einen Besuch in Abu Simbel einplanen?
Planen Sie etwa zwei Stunden für die Besichtigung der Tempelanlage ein. Dies gibt Ihnen genügend Zeit, beide Tempel zu erkunden, die beeindruckenden Reliefs zu betrachten und Fotos zu machen. Bei einer geführten Tour dauert der Besuch in der Regel ein bis eineinhalb Stunden.
Q4. Gibt es eine Kleiderordnung für den Besuch der Abu Simbel Tempel? Es gibt keine strenge Kleiderordnung, aber respektvolle Kleidung wird empfohlen. Tragen Sie bequeme Schuhe und sonnenschützende Kleidung. Es ist ratsam, Schultern und Knie zu bedecken, besonders beim Betreten religiöser Stätten.
Q5. Wann ist die beste Zeit, um das Sonnenwunder in Abu Simbel zu erleben?
Das Sonnenwunder findet zweimal jährlich statt, am 22. Februar und am 22. Oktober. An diesen Tagen dringen die Sonnenstrahlen morgens für etwa 20 Minuten tief ins Tempelinnere ein und beleuchten die Statuen im Allerheiligsten. Die Tempelanlage öffnet an diesen Tagen bereits um 3 Uhr morgens für Besucher.